Der Begriff „Natural Hoof Care“ geht auf den amerikanischen Hufschmied Pete Ramey zurück, der zunächst zusammen mit Jamie Jackson und später eigenständig diese Art der Hufbearbeitung praktizierte. Er beobachtete und untersuchte dafür wildlebende Mustangs. Diese legen täglich bis zu 120km zurück, ganz ohne Hufschutz. Dabei gibt es ein Gleichgewicht zwischen Wachstum und Abrieb. Bei unseren Hauspferden findet meistens zu wenig Abrieb statt, was eine korrigierende Hufpflege erforderlich macht.

NHC übersetzt ins Deutsche ist die „Natürliche Huf Pflege“ und meint eine schonende, natürliche Art der Hufbearbeitung. Dabei orientiert sich der Hufbearbeiter an den Signalen des Hufes: „Was möchte der Huf mir sagen?“ Es ist kein invasives Trimmen (Ausschneiden der Sohle und unnatürliches Kürzen des Strahls). Im Gegenteil es ist sogar erwünscht, dass sich die Last auf den verschiedenen Strukturen verteilt: Strahlhorn, Sohlenhorn, Lamellenhorn und Wandhorn. Dabei passt sich der Huf den Böden an, auf denen er die meisten Schritte tut. Der Mustanghuf dient dabei zwar als Vorbild, aber kein Huf wird in diese Idealform gezwungen.

Es ist ein Zusammenspiel aus Haltung, Bewegung, Ernährung und Hufpflege.

Für mich bedeutet das in erster Linie, dass ich jedes Pferd sowie jeden Huf individuell betrachte. Ich nehme also keine Schablone, die ich für alle Hufe verwende, sondern ich weiß um die Zusammenhänge von Haltung, Bewegung, Ernährung und Hufpflege. Deshalb verstehe ich das Pferd als Ganzes und betrachte nicht nur seine Hufe. Gerne arbeite ich deshalb auch Hand in Hand mit anderen Experten wie Osteopathen, Tierärzten, Futterberatern u.v.m.. Ich verstehe die Strukturen des Hufes und deren Abhängigkeiten untereinander. Ich muss mit der Hufbearbeitung nur das kompensieren, was das Pferd alleine nicht schafft. Bearbeite ich eine Struktur, hat das Auswirkungen auf eine andere.